
Rheda-Wiedenbrück (gl). Bildung als Schlüssel zur Integration unter diesem Titel hat die Podiumsdiskussion gestanden, zu der der SPD-Ortsverein der Doppelstadt in die Gute Stube des Historischen Rathauses in Wiedenbrück eingeladen hatte.
Diskussionsteilnehmer waren der NRW-Staatssekretär für Integration Thorsten Klute, der SPD-Landtagsabgeordnete Hans Feuß sowie der Leiter der örtlichen Volkshochschule Dr. Rüdiger Krüger. Die Diskussionsleitung übernahm die Bürgermeisterkandidatin der Sozialdemokraten, Brigitte Frisch-Linnhoff.
Nachdem der SPD-Ortsverein im vergangen Juni eine Infoveranstaltung zu der Werksvertrags-Thematik abgehalten hatte, wollte er die Diskussion um die Aspekte Bildung und Integration spezifizieren. Wie Bürgermeisterkandidatin Brigitte Frisch-Linnhoff anhand von offiziellen Zahlen belegte, kamen bis vor einigen Jahren meist junge Männer aus Polen, Bulgarien und Rumänien nach Rheda-Wiedenbrück, um zu arbeiten. Mittlerweile habe sich die Lage insofern geändert, dass ebenso viele Frauen wie Männer unter den Zuwanderern seien und Familien nach Rheda-Wiedenbrück zögen. So gebe es mittlerweile 358 schulpflichtige Kinder und Jugendliche aus den besagten Ländern, die in der Emsstadt eine neue Heimat gefunden haben. Diese jungen Menschen gelte es zu integrieren. Man müsse geeignete Konzepte entwickeln, wie sie an den Schulen gefördert werden können. Man dürfe die Schulen aber nicht alleine lassen.
Dr. Rüdiger Krüger sagte, dass in Rheda-Wiedenbrück viel getan werde, aber mahnte bei den anwesenden Politikern an, dass weitere Anstrengungen notwendig seien. Ein weiterer Diskussionspunkt war die Erwachsenenbildung der Migranten. Wenn man einen Arbeitstag hart körperlich arbeite, sei es nahezu unmöglich abends auch noch eine fremde Sprache zu erlernen, lautete der Tenor. Einzelne Veranstaltungsteilnehmer appellierten an die soziale Verantwortung der Arbeitgeber. Zudem wurde angesprochen, dass EU-Bürger Sprachkurse selbst finanzieren müssten, Nicht-EU-Bürger bekämen die Deutschkurse dagegen kostenlos.
Abschließend unterstrich Bürgermeisterkandidatin Brigitte Frisch-Linnhoff, dass in den letzten Jahren 3070 Migranten aus Polen, Bulgarien und Rumänien zum Arbeiten nach Rheda-Wiedenbrück gezogen seien. Ohne diese Zuwanderung wäre die Bevölkerungszahl der Stadt rückläufig. Die örtliche Wirtschaft brauche diese Arbeitskräfte und diese jungen Zuwanderer täten der Stadt somit gut. Es gelte aber die für eine relativ kleine Stadt sehr große Zahl von Zuwanderern gut und angemessen gesellschaftlich zu integrieren.