SPD stellt Wahlprogramm vor

Rheda-Wiedenbrück (gl). Für frischen Wind in der Stadt wollen die Rheda-Wiedenbrücker Sozialdemokraten in den kommenden sechs Jahren sorgen. Die bessere Integration der Werkvertragsarbeiter in die Gesellschaft, der weitere Umbau des Schulsystems, die nachhaltige Konsolidierung der städtischen Finanzen und die Errichtung einer „multifunktionalen, aber bezahlbaren“ Bürgerhalle als Ersatz für das abgängige Reethus stehen ganz oben auf der roten Agenda.

Den immer wieder auf Eis gelegten Neubau einer Stadthalle „komplett überdenken“ wollen die Rheda-Wiedenbrücker Genossen. „Was wird benötigt, und wie lässt es sich finanzieren?“ Das ist nach Auffassung des Fraktionsvorsitzenden Dirk Kursim die zentrale Frage, die bei einer Neubetrachtung des Millionenprojekts im Mittelpunkt stehen müsse.

Die künftige Stadthalle dürfe kein reiner Kulturbetrieb werden, sie müsse auch von den örtlichen Vereinen für ihre Veranstaltungen genutzt werden können, unterstrich Kursim am Montagmittag bei der Vorstellung des SPD-Programms für die Kommunalwahl am 25. Mai. Keinesfalls dürfe Rheda-Wiedenbrück mit der neuen Stadthalle in Konkurrenz zum Kulturangebot in Gütersloh treten. „Wir müssen uns eher als Ergänzung verstehen und geschickt nach Nischen suchen.“ Wünschenswert ist nach Ansicht der Sozialdemokraten die Neuausrichtung des kommunalen Kulturprogramms allemal. Dirk Kursim: „Gerade für Jugendliche und die mittleren Altersschichten wird zu wenig geboten.“

Aufs Geld achten will SPD-Bürgermeisterkandidatin Brigitte Frisch-Linnhoff nicht nur beim Reethus-Ersatz, sondern auch bei anderen Großprojekten. „Wir müssen genau hinschauen, was wir uns leisten können. Die Belastungen künftiger Generationen dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.“

Nicht wegschauen will die SPD auch bei der Situation der Werkvertragsarbeiter in der Stadt, die zum überwiegenden Teil beim Fleischriesen Tönnies beschäftigt seien. „Die Lage dieser Menschen muss sich in jeder Hinsicht verbessern“, betonte Brigitte Frisch-Linnhoff. Beispielhaft nannte sie die Unterbringungsbedingungen, aber auch die Eingliederung der Kinder der Werkvertragsarbeitnehmer in das Schulsystem. Schluss müsse damit sein, dass ausländische Arbeitskräfte von zwielichtigen Dienstleistern etwa bei der Beantragung von Sozialleistungen wie Kindergeld über den Tisch gezogen werden.