Preis soll Kultur des Hinschauens unterstützen

Rheda-Wiedenbrück (gl). Versprochen ist versprochen, auch wenn der Kommunalwahlkampf den Zeitplan in diesem Jahr etwas durcheinander gewürfelt hat: Mit dem Dr.-Lüning-Preis möchte der SPD-Ortsverein Rheda-Wiedenbrück jetzt zum zweiten Mal Bürger auszeichnen, die sich durch ihren Einsatz für Andere in besonderer Weise hervortun.

Als Preisträger in Frage kommen sowohl Einzelpersonen als auch Personengruppen. „Wir wollen auf diesem Weg alle Rheda-Wiedenbrücker ermutigen, sich auch über den privaten Bereich hinaus zu engagieren“, sagt Brigitte Frisch-Linnhoff. Auf lange Sicht solle sich so eine Kultur des Hinschauens etablieren – „Hinschauen bei Rassismus, Gewalt, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit“, unterstreicht die SPD-Ortsvorsitzende.

Erstmals erhielt im Juli des vergangenen Jahrs Hugo Heinemann den mit 500 Euro dotierten Preis für seine Aufklärungsarbeit über die menschenverachtenden Methoden des Nationalsozialismus. Als Sohn einer jüdischen Mutter musste der Rhedaer drei Jahre lang als Zwangsarbeiter im Lager Monowitz verbringen. „Wir freuen uns, einen so würdigen ersten Preisträger gefunden zu haben und sind nun gespannt, wer sich dieses Jahr bewerben oder vorgeschlagen wird“, sagt Brigitte Frisch-Linnhoff.

Verbunden ist damit zugleich die Hoffnung, dass bis zum Ende der Nominierungsfrist am 5. September vielleicht sogar mehr als sechs Kandidaten zur Wahl stehen werden – „obwohl wir mit der Resonanz im Jahr 2013 durchaus zufrieden waren“, wie die heimische SPD-Chefin betont. Wer den nach dem Rhedaer Armenarzt und Frühsozialisten Dr.-Otto-Lüning (1818 bis 1868) benannten Preis erhält, entscheidet der Vorstand der Sozialdemokraten in geheimer Abstimmung. Überreicht werden soll die Auszeichnung für Zivilcourage erneut im Rahmen einer Feierstunde im Wiedenbrücker Stadthaus.

Sich bewerben oder für den Dr.-Lüning-Preis vorgeschlagen werden können sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen, Vereine oder Verbände. „Der Kandidat muss zwar in Rheda-Wiedenbrück wohnen beziehungsweise tätig sein, der gute Zweck darf aber auch im Ausland liegen“, sagt Brigitte Frisch-Linnhoff. Eine schriftliche Begründung für den Vorschlag sollte beigefügt werden. Der SPD-Ortsverein hält auf seiner Internetseite einen Bewerbungsbogen bereit.


 

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