Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung in die Planungshistorie des Gebietes durch SPD-Bauausschussmitglied Marco Sänger legte Günter Arlt vom Verein „Mit Natur wohnen e. V.“ in einem Bildervortrag die Situation vor Ort dar und erläuterte die Standpunkte des Vereines zur Entwicklung in diesem Bereich.
Während sich in der von Sachlichkeit geprägten aber durchaus auch emotional geführten anschließenden Diskussion schnell zeigte, das sich alle Anwesenden über die schwierige Gemengelage und allgemeine Belastung des Gebietes zwischen Gütersloher Straße, Lindenstraße und Holunderstraße einig waren, wurden auch die unterschiedlichen Sichtweisen über eine zukünftige Nutzung des Gebietes offenbar. Während es einzelne Stimmen gab, die sich das von der Stadt geplante Gewerbegebiet im Bereich Kiefernweg – wenn auch nur mit Kleingewerbe – wünschten, da die Stadt auch diese Flächen benötigen würde und anbieten müsse, war vor allem aus den Kreisen der Nachbarschaft neben vereinzelter Zustimmung zu Kleingewerbe eine deutliche Ablehnung der gewerblichen Nutzung zu vernehmen. Hier wurde Wohnbebauung favorisiert, aber auch die Forderung des Vereines, die gesamte Fläche für weitere 15 – 20 Jahre ruhen zu lassen und nicht zu bebauen, wurde deutlich.
Insbesondere wurde auch generelle Kritik an der Planung der Verwaltung laut. Die Anwohner fühlten sich von den im offengelegten Bebauungsplan ausgewiesenen möglichen Bebauungen mit 15 Meter hohen und 50 Meter langen Hallen sowie der Möglichkeiten zum 3-Schicht-Betrieb vollkommen überfahren und mit dem Rücken an die Wand gedrückt. SPD-Fraktionsvorsitzender Dirk Kursim konnte hier darüber aufklären, dass die Politik eine derartig massive Planung ebenfalls ablehnen würde, und diese in der Überarbeitung des Bebauungsplanes nicht mehr vorkommen werde. Über 300 Einwendungen gegen die Planungen der Stadt sprächen eine deutliche Sprache. Darüber hinaus machte er deutlich, dass die SPD-Fraktion ihre Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen habe und z. B. die Lösung der Zufahrtssituation über die Rampe zur Holunderstraße kritisch sehen würde. Als SPD-Mitglied im Bauausschuss ergänzte Marco Sänger, das man hier als Kommunalpolitiker vor einer schwierigen Abwägung stünde. Einem Bedarf von ca. 3.000 Wohnungen in den kommenden Jahren und der Verpflichtung der Stadt, Gewerbeflächen auszuweisen und vorzuhalten stünden berechtigte Interessen des Naturschutzes und der Anwohner gegenüber. Diese Abwägung wäre schwierig und würde letztlich auch zu Enttäuschungen führen, da man als Politik nicht allen gerecht werden könne.
Fragen nach dem weiteren zeitlichen Ablauf der Bearbeitung der Planungen konnten Aufgrund der hohen Anzahl an Einwendungen gegen den Bebauungsplan nur mit einer vorsichtigen Einschätzung beantwortet werden, da wir den hier benötigten Zeitaufwand der Verwaltung nicht abschätzen können. Sobald der Politik die neuen Vorschläge der Verwaltung in einem überarbeiteten Bebauungsplan vorliegen, werden wir die Anwohner erneut zum Austausch einladen. Diese Zusage und die Einladung wurden noch während der Informationsrunde ausgesprochen.