Antrag: Lüftungsanlagen und Luftfilter für Schülen prüfen

Die Diskussion um die Ausstattung der Schulen mit Lüftungsanlagen und Luftfiltern hat durch die Corona-Pandemie "Fahrt aufgenommen", doch wird diese Thematik auch nach Corona nicht einfach wieder in der Schublade verschwinden können. Um sich mit den örtlichen Begebenheiten und Notwendigkeit auseinander setzen zu können, stellt die SPD-Fraktion bei der Stadt Rheda-Wiedenbrück folgenden

Antrag zur Prüfung der aktuellen und zukünftigen Nutzung von Raumluftmessgeräten bzw. von mobilen Filteranlagen und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung in den Rheda- Wiedenbrücker Schulen:

Die Verwaltung wird gebeten,

1) den entsprechenden Fachausschüssen bzw. dem Rat den aktuellen Sachstand der Ausstattung der Schulen mit Raumluftmessgeräten mitzuteilen.
2) den entsprechenden Fachausschüssen bzw. dem Rat den aktuellen Stand der Ausstattung der Schulen mit mobilen Luftfiltergeräten bzw. Lüftungsanlagen mitzuteilen.
3) den entsprechenden Fachausschüssen bzw. dem Rat mitzuteilen, inwieweit Schulen die Landesförderung zur Ausstattung mit mobilen Luftfiltergeräten in Anspruch genommen haben bzw. beabsichtigen, die entsprechenden Anträge zu stellen.
4) exemplarisch für eine weiterführende Schule (ggf. mit externer Unterstützung), ein Lüftungskonzepte – möglichst unter Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung bis zur Sommerpause 2021 zu erstellen.
5) das Konzept für diese Schule einschl. der ermittelten Investitions- und Folgekosten den entsprechenden Fachausschüssen bzw. dem Rat bis zur Sommerpause zur Beratung vorzulegen.

 

Begründung:

 

Unabhängig von der Bedeutung in Corona-Zeiten fördert eine gesunde Raumluft die Konzentration als auch die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler und der Lehrkräfte. In Zeiten der Corona-Pandemie kommt guter Raumluft eine besondere Bedeutung bei der Bekämpfung der Pandemie zu. Die Klassenräume sind aktuell im Regelfall nicht auf den notwendigen räumlichen (Sicherheits-) Abstand ausgelegt, der den Regeln zur Bekämpfung einer Pandemie entspricht. Aber auch »nach Corona« wird gute Raumluft aus den vorgenannten Gründen wichtig sein und bleiben.
Um die nach den Arbeitsschutzvorschriften geltenden Lüftungsintervalle passgenau durchzuführen, ist die flächendeckende Ausstattung mit Raumluftmessgeräten, die u. a. die CO2-Konzentration bzw. die Luftfeuchtigkeit messen, sinnvoll und empfehlenswert. Ob es hierfür eine entsprechende Förderung durch Land oder Bund gibt, sollte geprüft werden.
Für die Ausstattung mit Luftreinigern mit HEPA-Filtern gibt es ein entsprechendes Förderprogramm des Landes. Luftreiniger mit HEPA-Filtern können die Aerosol-Belastung in Klassenzimmern innerhalb einer halben Stunde um 90 Prozent senken. Mobile Luftfilter sind effektiver als Stoßlüften und befreien die Luft tatsächlich von Viren (siehe auch die entsprechenden Studien von Uni und Uniklinik Münster und der Frankfurter Goethe-Universität). Die Lärmbelastung stellt kein Problem dar. Eine bedarfsgerechte Ausstattung der Schulen unter Inanspruchnahme der Fördermittel sollte kurzfristig vorgenommen werden.

Darüber hinaus sollte ein umfassendes Lüftungskonzept (ggf. mit externer Unterstützung) für eine weiterführende Schule exemplarisch erstellt werden. Hierbei ist insbesondere der Einbau mechanischer Lüftungsanlagen (insb. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung) zu prüfen.